Fachvortrag: „Psychologie der Solidarität – Widerstand gegen Vereinzelung“

Fachvortrag: „Psychologie der Solidarität – Widerstand gegen Vereinzelung“ Psychologe Ulrich Seim referiert im „Aufwärts“ in Wissen

Psychologe Ulrich Seim referiert im „Aufwärts“ in Wissen

„Psychologie der Solidarität – Widerstand gegen Vereinzelung“ ist der Titel eines Vortrags, zu dem das Kreisjugendamt Altenkirchen für den 16. März ins „Aufwärts“ nach Wissen einlädt. Referent ist der Psychologe Ulrich Seim.

Schon vor mehr als 100 Jahren war für den Sozialpsychologen Emile Durkheim „Solidarität“ ein zentraler Begriff bei seinen gesellschaftlichen Untersuchungen. Die schon damals intensive Arbeitsteilung ergab in der Gesellschaft durch ihr bloßes Vorhandensein ein Aufeinanderangewiesen-Sein der einzelnen Individuen. Solidarität war somit für ihn der „Kitt“, der die Gesellschaft zusammenhält. Auch in der heutigen Zeit sind die Themen Solidarität beziehungsweise die Prozesse der Entsolidarisierung  – bis hin zum Rassismus  – Gegenstand der psychologischen und soziologischen Forschung.

Aktuell untersucht wird zum Beispiel, welche Faktoren den sozialen Zusammenhalt aufgrund der Verschiedenheit der Menschen beeinflussen. Diversität wird dabei hinsichtlich unterschiedlicher Dimensionen betrachtet: ethnischer Hintergrund, sexuelle und religiöse Orientierung, politische Einstellungen, sozioökonomischer Hintergrund und Geschlecht. Ein zentraler Forschungsgegenstand ist die Frage, wie Vorurteile zwischen Gruppen reduziert und gesellschaftlicher Zusammenhalt, Toleranz und prosoziales Verhalten gefördert werden können. Dabei wird sowohl die Perspektive der Minorität als auch der Majorität in den Blick genommen. Basierend auf den Erkenntnissen könnten Maßnahmen zur Förderung von positiven Intergruppenbeziehungen und sozialem Zusammenhalt entwickelt werden.

Der Psychologe Ulrich Seim wird einen Schwerpunkt darauf setzen, wie sich Solidarität als ein Bedürfnis zeigt, Menschen beizustehen, denen ein Unrecht zugefügt wird. Dabei wird sie häufig allein als moralische Verpflichtung erlebt. Aber könnte Solidarität nicht noch mehr zum Ausdruck von Lebensfreude erfahrbar sein?

Der Fachvortrag findet statt am Montag, dem 16. März, um 18.30 Uhr, im „Aufwärts“ in Wissen (Gerichtsstr. 34).
Die Teilnahme ist kostenlos, die Anzahl der Teilnahmeplätze ist begrenzt. Anmeldungen erbittet das Kreisjugendamt
E-Mail: anmeldung.jugendarbeit@kreis-ak.de