Gute Gesundheitsversorgung darf keine Frage des Wohnortes sein. Kreis Neuwied möchte Modellregion für Gesundheitsversorgung und Digitalisierung werden.

Smarte LandRegion - Kreis Neuwied
„Smarte LandRegion“ werden. So lautet das vom Bund ausgelobte Modellvorhaben, dessen Ziel es ist, für wichtige Themenfelder der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum smarte, digitale Lösungen zu entwickeln, die auch in anderen ländlichen Regionen zum Einsatz kommen können. Der Landkreis Neuwied gehört zu den 22 Landkreisen, die sich bundesweit für die finale Bewerbungsphase qualifiziert haben. Das Foto zeigt Landrat Achim Hallerbach (Mitte) im Gespräch mit Kerstin Schwanbeck-Stephan (rechts) und Ingo Becker (beide Kreisverwaltung Neuwied) während der Teilnahme am Webinar, in dem die 22 Landkreise in einem digitalen Informationsworkshop bundesweit zusammengeschaltet waren.

Gesundheitsversorgung und Digitalisierung im ländlichen Raum sind seit geraumer Zeit zentrale Themen für den Landkreis und die Region. Und die Corona-Pandemie gibt auch in diesen Zeiten neue Wege der Kommunikation vor. „Wir können absehen, dass wir in einigen Jahren z. B. den sogenannten „altersbedingten Nachbesetzungsbedarf“ bei den Hausärzten im Kreis auf herkömmliche Art und Weise kaum sicherstellen können. Da sind kreative und alternative Lösungen unumgänglich; der Digitalisierung kommt hier eine Schlüsselrolle zu,“ bewertet Landrat Achim Hallerbach die Situation des Kreises.

Naheliegend also, dass der Landkreis Neuwied sein Interesse bekundet hat, „Smarte LandRegion“ zu werden. So lautet der Titel eines vom Bund ausgelobten Modellvorhabens, dessen Ziel es ist, für wichtige Themenfelder der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum smarte, digitale Lösungen zu entwickeln, die auch in anderen ländlichen Regionen zum Einsatz kommen können.

Die erste Hürde im Verfahren hat der Kreis bereits erfolgreich genommen. Er gehört zu den 22 Landkreisen, die sich bundesweit für die finale Bewerbungsphase qualifiziert haben und nun entsprechend gebrieft wurden.

Ein ursprünglich angesetzter zweitägiger Workshop “Smarte LandRegionen” in Erfurt wurde kurzerhand in ein Webinar umgewandelt und die 22 Landkreise in einen digitalen Informationsworkshop bundesweit zusammengeschaltet.

„Wir starteten im Rahmen eines digitalen Workshops in die zweite Stufe des Wettbewerbs. Damit sind die Landkreise gut darauf vorbereitet, ihre ausführliche Bewerbung innerhalb von zwei Monaten einzureichen“, freut sich Landrat Achim Hallerbach über den errungenen Status. Eine unabhängige Jury wird dann anhand eines objektiven Kriterienkataloges die sieben Förderregionen auswählen, die mit Fördergeldern von bis zu einer Million Euro rechnen dürfen.

Ziel des digitalen Informations-Workshops war es, dass die Landkreise ihre Beteiligung am Modellvorhaben und die regionale Umsetzung gut planen können und geeignete Projektskizzen für die zweite Auswahlphase erstellen. Prof. Dr. Engel Hessel, Digitalisierungsbeauftragte des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie Dr. Kay Ruge, Beigeordneter des Deutschen Landkreistages, eröffneten den Workshop. Den Online-Workshop organisierten die Geschäftsstelle des Modellvorhabens im Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sowie das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE.

Damit das Modellvorhaben für alle erfolgreich umgesetzt werden kann, sind anspruchsvolle Voraussetzungen von den Beteiligten zu erfüllen. Auch die 15 Landkreise, die in der finalen Bewerbungsphase nicht ausgewählt werden, sollen am Modellvorhaben partizipieren; sie bleiben im weiteren Verlauf des Modellvorhabens eingebunden und werden bei ihren Aktivitäten zur Digitalisierung unterstützt.

„Gewonnen haben wir also jetzt schon; denn alle Kreise, die es in diese Auswahlrunde geschafft haben, werden in der Projektdurchführung beteiligt und können vom Modellvorhaben profitieren. Nun hoffen wir natürlich, dass unsere Projektideen der guten und sicheren Gesundheitsversorgung zu den vier zentralen Diensten gehören, die tatsächlich umgesetzt werden. Denn: Eine gute Gesundheitsversorgung darf keine Frage des Wohnortes sein. Auch in Zukunft soll in unserem schönen Landkreis die Symbiose aus gut leben und arbeiten gelingen. Wir freuen uns jedenfalls auf die nächste Phase des Auswahlverfahrens.“, so Achim Hallerbach abschließend.

Hallerbach dankt dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, die Geschäftsstelle des Modellvorhabens und das Team von Fraunhofer IESE für viele nützliche Infos rund um das Modellvorhaben und das weitere Bewerbungsverfahren. Ebenso dankt der Landrat der Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner für das initiierte Wettbewerbs- und Förderprogramm für den ländlichen Raum.