Auftakt zu den 19. Westerwälder Literaturtagen im Kultursommer 2020 – NORDLICHTER

Auf der Messe „Regionale Wisserland“ sollte sie eigentlich stattfinden, doch dann fand die Pressekonferenz zu den diesjährigen Westerwälder Literaturtagen ohne großes Publikum im Foyer des Kulturwerks Wissen statt, in einer ungewöhnlichen Sitzordnung, die allen Beteiligten den gewünschten Abstand gewährte. Sie war gut besucht: Neben den Vertretern der Presse, den Landräten Achim Schwickert und Dr. Peter Enders, dem Bürgermeister der VG Wissen, Michael Wagener, Stadtbürgermeister Berno Neuhoff, der Vorsitzenden der Gemeinschaftsinitiative „Wir Westerwälder“, Sandra Köster und Dominik Weitershagen als Geschäftsführer der kulturWERKwissen gGmbH konnte die Programmleiterin Maria Bastian-Erll auch etliche Mitveranstalter begrüßen.

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Die Präsentation eines Festivals mag in Zeiten rigider Infektionsschutzmaßnahmen zunächst seltsam anmuten. Doch wies Landrat Dr. Peter Enders darauf hin, dass von 32 geplanten Veranstaltungen in 21 Westerwälder Ortschaften die letzte am 28. Oktober stattfinden soll. Er umriss kurz die Geschichte der ww-Lit, die ihren Ausgangspunkt in Wissen hatten, seit etlichen Jahren jedoch das kulturelle Leuchtturmprojekt der Kooperation der drei Kreise sind und daher von der gAÖR „Wir Westerwälder“ mit einem Beitrag von 12.000 € gefördert werden. Landrat Schwickert schloss sich dem Dank an die Programmleiterin an, die seit vielen Jahren mit allen Mitveranstaltern gut und unkompliziert zusammenarbeitet. Bürgermeister Wagener betonte, dass Wissen auch wegen seiner Verbindung zum Gründer der Reihe, Hanns-Josef Ortheil, weiterhin einen Schwerpunkt bilden und die kulturWERKwissen gGmbH Veranstalterin bleiben solle, auch weil die ehemalige Mitarbeiterin mit dem Geschäftsführer vertrauensvoll kooperiert.

Die Programmleiterin bedankte sich von Herzen bei den Verantwortlichen des Kultursommers (krankheitsbedingt in Abwesenheit), den Landräten und Bürgermeistern für die beständige finanzielle Förderung und Absicherung, ebenso wie den Mitveranstaltern, darunter insbesondere den Mitgliedern der Wissener eigenART, für die überaus wichtige Arbeit vor Ort, ohne die eine Reihe wie die ww-Lit nicht bestehen könnte.

Maria Bastian-Erll erhielt dann Gelegenheit, das bunte, abwechslungsreiche Programm vorzustellen. Alle Länder Skandinaviens und das Baltikum sind vertreten und werden von Einheimischen oder ausgewiesenen Kennern präsentiert. Krimis und Familienromane, Kinderliteratur, Sachbücher und Lyrik sind dabei. Gespräche über den Norden, Kabarett, Buchvorstellungen, Theateraufführungen und ein Mittsommerfest werden angeboten. Die Gäste kommen nicht nur aus dem literarischen Bereich, Reisejournalistinnen, ein ARD-Korrespondent, Kulturwissenschaftler und sogar eine Glücksforscherin werden erwartet. Einige deutsch „Nordlichter“ sind ebenfalls dabei. Den Schluss- und Höhepunkt bildet zweifellos der Lindgren-Abend mit der Schauspielerin Eva Mattes, die mit hochkarätiger musikalischer Begleitung aufwarten kann.

In der gegenwärtigen Situation bestand bei allen Beteiligten das Bedürfnis, sich auch über notwendige Vorkehrungen zum Infektionsschutz ins Benehmen zu setzen.

Der Geschäftsführer des Kulturwerks teilte mit, dass die Halle bis Ostern geschlossen bleibt. Das betrifft auch die Eröffnung der Westerwälder Literaturtage mit Arne Dahl. Auch die zweite geplante Veranstaltung, das Konzert des Geheimen Küchenchors, muss verschoben werden, da die Kreisverwaltung, dem Erlass der Ministerin entsprechend, öffentliche Veranstaltungen ebenfalls bis auf Weiteres absagt. Die Schulveranstaltungen mit Anu und Friedbert Stohner, geplant in Hachenburg, müssen ebenfalls auf einen Zeitpunkt verlegt werden, wenn der reguläre Schulbetrieb wieder in Gang gekommen ist.

Frau Bastian-Erll betonte, dass es gegenwärtig keine Veranlassung gibt, Veranstaltungen der ww-Lit schon weit im Voraus abzusagen. Die durchschnittliche Teilnehmerzahl betrug in den letzten Jahren 80 Personen, wobei einige wenige Lesungen mit über 200 Besuchern den Schnitt nach oben trieben. Auch in diesem Jahr darf bei einigen Veranstaltungen mit gutem Besuch gerechnet werden, darunter das Gespräch über den Norden von Hanns-Josef Ortheil und Mariana Leky (29. September), der Vortrag der Glücksforscherin Maike van den Boom (21. Oktober) und der Lindgren-Abend (28. Oktober). Die Vorbereitungen für die meisten Veranstaltungen sind überschaubar, und daher ist es angezeigt, erst einmal abzuwarten. Bastian-Erll wies auch auf die schwierige Situation der Kunstschaffenden hin und behält sich daher vor, kleine Lesungen in passenden Räumen auch dann durchzuführen, wenn es eine Lockerung der Vorschriften, aber noch keine generelle Entwarnung gibt. Dabei müssen sowohl die Vortragenden wie auch die Mitveranstalter konsultiert werden und sich darauf einstellen, dass die Besucherzahlen entsprechend gering sind.

In diesem Sinne bleiben die Veranstaltungen mit Alva Gehrmann am 21. April im Kulturwerk und Anne Siegel am 23. April im Burglahrer Heinrichshof bis auf Weiteres in der Planung.

Landrat Schwickert bat darum, den Stand der Planung auf möglichst vielen Kanälen jeweils zu kommunizieren. Dafür werden, auch mit Unterstützung der Initiative „Wir Westerwälder“, die Print- und Internet-Medien genutzt, aber auch die Seite ww-lit.de und die Facebookseite „Westerwälder Literaturtage“. Für Besucher, die diese Medien nicht nutzen, steht die Telefonnummer des Buchladens zur Verfügung: 02742 1874.

Die Frage eines Mitveranstalters, ob ggf. die Eintrittsgelder erstattet werden, wurde mit einem uneingeschränkten Ja beantwortet. Dominik Weitershagen bat jedoch darum, dass die Kunden erst einmal die Bekanntgabe von Ersatzterminen abwarten und die Karten nur dann zurückgeben mögen, wenn diese nicht passen.