Gute Gesundheitsversorgung darf keine Frage des Wohnortes sein. Kreis Neuwied möchte Modellregion für Gesundheitsversorgung und Digitalisierung werden.

 

Gesundheitsversorgung und Digitalisierung im ländlichen Raum sind seit geraumer Zeit zentrale Themen für den Landkreis und die Region. Und die Corona-Pandemie gibt auch in diesen Zeiten neue Wege der Kommunikation vor. „Wir können absehen, dass wir in einigen Jahren z. B. den sogenannten „altersbedingten Nachbesetzungsbedarf“ bei den Hausärzten im Kreis auf herkömmliche Art und Weise kaum sicherstellen können. Da sind kreative und alternative Lösungen unumgänglich; der Digitalisierung kommt hier eine Schlüsselrolle zu,“ bewertet Landrat Achim Hallerbach die Situation des Kreises.

Naheliegend

also, dass der Landkreis Neuwied sein Interesse bekundet hat, „Smarte

LandRegion“ zu werden. So lautet der Titel eines vom Bund ausgelobten

Modellvorhabens, dessen Ziel es ist, für wichtige Themenfelder der

Daseinsvorsorge im ländlichen Raum smarte, digitale Lösungen zu entwickeln, die

auch in anderen ländlichen Regionen zum Einsatz kommen können.

Die

erste Hürde im Verfahren hat der Kreis bereits erfolgreich genommen. Er gehört

zu den 22 Landkreisen, die sich bundesweit für die finale Bewerbungsphase

qualifiziert haben und nun entsprechend gebrieft wurden.

Ein

ursprünglich angesetzter zweitägiger Workshop “Smarte LandRegionen” in Erfurt

wurde kurzerhand in ein Webinar umgewandelt und die 22 Landkreise in einen

digitalen Informationsworkshop bundesweit zusammengeschaltet.

„Wir

starteten im Rahmen eines digitalen Workshops in die zweite Stufe des

Wettbewerbs. Damit sind die Landkreise gut darauf vorbereitet, ihre

ausführliche Bewerbung innerhalb von zwei Monaten einzureichen“, freut sich

Landrat Achim Hallerbach über den errungenen Status. Eine unabhängige Jury wird

dann anhand eines objektiven Kriterienkataloges die sieben Förderregionen

auswählen, die mit Fördergeldern von bis zu einer Million Euro rechnen dürfen.

Ziel des digitalen Informations-Workshops war es, dass die

Landkreise ihre Beteiligung am Modellvorhaben und die regionale Umsetzung gut

planen können und geeignete Projektskizzen für die zweite Auswahlphase

erstellen. Prof. Dr. Engel Hessel, Digitalisierungsbeauftragte des

Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie Dr. Kay Ruge,

Beigeordneter des Deutschen Landkreistages, eröffneten den Workshop. Den

Online-Workshop organisierten die Geschäftsstelle des Modellvorhabens im

Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und

Ernährung sowie das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software

Engineering IESE.

Damit das Modellvorhaben für alle erfolgreich umgesetzt

werden kann, sind anspruchsvolle Voraussetzungen von den Beteiligten zu

erfüllen. Auch die 15 Landkreise, die in der finalen Bewerbungsphase nicht

ausgewählt werden, sollen am Modellvorhaben partizipieren; sie bleiben im

weiteren Verlauf des Modellvorhabens eingebunden und werden bei ihren

Aktivitäten zur Digitalisierung unterstützt.

„Gewonnen

haben wir also jetzt schon; denn alle Kreise, die es in diese Auswahlrunde

geschafft haben, werden in der Projektdurchführung beteiligt und können vom Modellvorhaben

profitieren. Nun hoffen wir natürlich, dass unsere Projektideen der guten und

sicheren Gesundheitsversorgung zu den vier zentralen Diensten gehören, die

tatsächlich umgesetzt werden. Denn: Eine gute Gesundheitsversorgung darf keine

Frage des Wohnortes sein. Auch in Zukunft soll in unserem schönen Landkreis die

Symbiose aus gut leben und arbeiten gelingen. Wir freuen uns jedenfalls auf die

nächste Phase des Auswahlverfahrens.“, so Achim Hallerbach abschließend.

Hallerbach dankt dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, die Geschäftsstelle des Modellvorhabens und das Team von Fraunhofer IESE für viele nützliche Infos rund um das Modellvorhaben und das weitere Bewerbungsverfahren. Ebenso dankt der Landrat der Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner für das initiierte Wettbewerbs- und Förderprogramm für den ländlichen Raum.