Nach 8 Wochen Pandemie-bedingter Schließungen nehmen die Volkshochschulen den Kursbetrieb wieder auf.
Im Zuge der Lockerungsmaßnahmen dürfen auch Volkshochschulen in Rheinland-Pfalz laut 6. Corona-Bekämpfungsverordnung ab dem 13. Mai den regulären Präsenz-Kursbetrieb wieder aufnehmen. Sorgsam wurden im Vorfeld Hygienekonzepte für die einzelnen Häuser entwickelt und nun schrittweise umgesetzt. Nicht alle Kurse können sofort weitergeführt werden, einige Angebote finden weiterhin online statt.
„Wir alle hoffen, dass es uns gemeinsam gelingt, als demokratische Gesellschaft gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen, als eine Gesellschaft, in der Chancen gerechtigkeit, Solidarität und Zusammenhalt zentrale Werte sind. Die Volkshochschulen fühlen sich diesen Werten besonders verpflichtet – in der Krise und darüber hinaus“. unterstreicht Landtagspräsident Hendrik Hering in seiner Funktion als Vorsitzender des vhs-Landesverbandes Rheinland-Pfalz.
Die Wiederaufnahme des Präsenz-Lehrbetriebs ist für die Volkshochschulen ein großer Schritt. Genau wie viele andere Bereiche des öffentlichen Lebens trifft die Corona-Pandemie die rheinland-pfälzischen Volkshochschulen schwer. Bürgerinnen und Bürgern konnten bereits begonnene Weiterbildungsangebote, die sie für ihr persönliches und berufliches Fortkommen und für ihre gesellschaftliche Teilhabe brauchen, weder fortführen noch neu beginnen. Die von Bund und Ländern ange-ordnete Schließung von Volkshochschulen für den öffentlichen Betrieb führten zu erheblichen Einnahmeausfällen. Unabhängig von ihrer Rechtsform fehlen den gemeinnützigen Volkshochschulen die notwendigen Reserven, um die fehlenden Einnahmen zu kompensieren.
Viele der 10.000 für die rheinland-pfälzischen Volkshochschulen tätigen Kursleite-rinnen und Kursleiter, die überwiegend auf Honorarbasis beschäftigt sind, werden durch den Unterrichtsausfall in ihrer Existenz bedroht.
Wenn die Corona-Krise weitestgehend ausgestanden sein wird und die Wirtschaft wieder anspringt, werden ganz schnell ausreichend Kapazitäten benötigt, um versäumte Integrationskurse, Maßnahmen der beruflichen Qualifizierung, Schulab-schlüsse und andere für das Gemeinwohl unverzichtbare Angebote der Weiterbil-dungen für sehr viele Menschen zur Verfügung zu stellen. Die Beschränkungen des Lehrbetriebs waren sinnvoll und notwendig. Doch jetzt gilt es die Leistungsfähigkeit der Volkshochschulen wiederherzustellen.
Oberbürgermeister Michael Ebling, Vorsitzender des Städtetages Rheinland-Pfalz, versichert in einem Brief an den vhs-Landesverband, „dass die gegenwärtige Situation nicht dazu führen darf, dass Einrichtungen der kommunalen Daseinsvor-sorge wie Volkshochschulen strukturell gefährdet werden. Wir Städte in Rheinland-Pfalz lassen unsere Volkshochschulen nicht allein.“ Der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV) e. V. hat Bund und Ländern eine Bildungspartnerschaft angeboten, um so das Krisenmanagement in der Corona- Krise zu flankieren.
„Krisenzeiten bringen besondere Bildungsbedürfnisse hervor“, verdeutlicht DVV-Präsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer. „Als Orte des lebenslangen Lernens und des gesellschaftlichen Dialogs können Volkshochschulen auch und gerade jetzt Aufklärung und Austausch fördern.“ Insbesondere seien sie in der Lage, Menschen für den souveränen Umgang mit digitalen Medien zu qualifizieren. Und auch beim schrittweisen Wiedereinstieg in den geregelten Schulbetrieb könnten Volkshochschulen wertvolle Unterstützung leisten, sagt die DVV-Präsidentin.
Bereits jetzt nutzen die rheinland-pfälzischen Volkshochschulen in beachtlichem Umfang und mit viel Kreativität die bundesweite Lern- und Kommunikationsplattform „vhs.cloud“. In Rheinland-Pfalz wurden in den letzten Wochen zusätzlich hunderte Kursleiterinnen und Kursleiter geschult, damit es vor Ort gelingt, ein professionelles Online-Angebot für alle Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung zu stellen. Die Kompetenz, die sie mit dem Einsatz der vhs.cloud in ihrer Volkshochschule vor Ort erworben haben, ist beachtlich und wird auch weiterhin ein festes Standbein der Volkshochschulen bleiben.
Monika Nickels, Leiterin der Kreisvolkshochschule Mainz-Bingen, ist dankbar, „dass die Volkshochschulen schon vor Jahren begonnen haben, digitale Lernangebote zu entwickeln und zu erproben, die wir jetzt verstärkt durchführen können. Natürlich ersetzen diese Angebote nicht den typischen vhs-Präsenzkurs, sie ermöglichen aber unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern weiterhin Lernangebote wahrzunehmen.“
Kontakt und Fragen:
Verband der Volkshochschulen von Rheinland-Pfalz e.V.
Steffi Rohling, Verbandsdirektorin
Telefon: 0 61 31 – 2 88 89 10
E-Mail: rohling@vhs-rlp.de
Internet: www.vhs-rlp.de »
Der rheinland-pfälzische Volkshochschulverband ist der Interessen- und Fachverband der 67 nach rheinland-pfälzischem Weiterbildungsgesetz anerkannten Volkshochschulen in Rheinland-Pfalz. Die Arbeit des Verbandes wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz gefördert. Der Verband der Volkshochschulen vertritt seine Mitgliedseinrichtungen auf Landes- und Bundesebene.