Erhalt und Ergänzung des bedrohten Lebensraums Streuobstwiese

Erhalt und Ergänzung des bedrohten Lebensraums Streuobstwiese Obstbaumverteilung auf dem Gelände der Abtei Rommersdorf
Foto: Zum Abschluss des diesjährigen Streuobstjahres – das vielen Obstbauern eine besonders üppige Ernte bescherte – verteilte die Untere Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung Neuwied zusammen mit der Abtei Rommersdorf-Stiftung wieder zahlreiche Obstbaumhochstämme an Streuobstinteressierte und dient somit der Erhaltung und Ergänzung des bedrohten Lebensraums Streuobstwiese.

Obstbaumverteilung auf dem Gelände der Abtei Rommersdorf

Zum Abschluss des diesjährigen Streuobstjahres – das vielen Obstbauern eine besonders üppige Ernte bescherte – verteilte die Untere Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung Neuwied zusammen mit der Abtei Rommersdorf-Stiftung wieder zahlreiche Obstbaumhochstämme an Streuobstinteressierte (74 Einzelpersonen und Initiativen). Verteilt wurden allein 60 alte Apfel- und 15 alte Birnensorten.

Organisiert wurde die Aktion wieder vom Geschäftsführer der Abtei Rommersdorf-Stiftung, Dr. Reinhard Lahr gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung. „Wir freuen uns, wieder hier in Rommersdorf sein zu dürfen, der Keimzelle des Obstbaus im Neuwieder Becken“, so Michael Mahlert, 1. Kreisbeigeordneter und Umweltdezernent.

„In diesem Jahr haben wir die enorme Menge von 600 Obstbäumen an Streuobstwiesenbesitzer verteilt“ erläutert Mahlert weiter, der mit Landrat Achim Hallerbach der Verteilaktion beiwohnte. Achim Hallerbach lobte die große logistische Leistung: „Deshalb sind wir sehr dankbar, dass wir von der Abtei Rommersdorf-Stiftung, hier besonders von Reinhard Lahr und den Baumwarten aus Heimbach-Weis – Tobias Sauerborn und Jonathan Schäfer – sowie dessen Bruder Benjamin, Reimund Stockhausen und Ulli Theis von der Abtei Rommersdorf-Stiftung und Johannes Blum von Culterra bereits seit Jahren bei dieser Aktion unterstützt wurden. Ohne die ehrenamtliche Hilfe könnte der Kreis nicht so viele Maßnahmen im Streuobstbereich durchführen.“

Hier in der ehemaligen Prämonstratenserabtei wurde um 1780 der „Mautapfel“ gezüchtet, wahrscheinlich auch dessen Mutter, der „Rheinische Bohnapfel“, den die französischen Revolutionssoldaten zwischen 1793 und 1798 bereits wertschätzten und mit „bon“ belegten, woraus die spätere Bezeichnung erwuchs, und der 1922 als Reichsobstsorte weite Verbreitung fand.

Vonseiten der Kreisverwaltung waren Nadine Kley, Anne-Katrin Wagner, Rosina Kusche-Knirsch, Börries Schlimbach und Markus Lankes bei der Verteilaktion aktiv.

Damit die große Verteilaktion auch dieses Jahr reibungslos verlaufen konnte, wurde wieder – dank des Rommersdorfer Landwirts Norbert Oest – der Wirtschaftshof hinter dem „Engeltor“ genutzt. Jungbauer Christian Hahn hatte die Bäume aus der Baumschule nach Rommersdorf befördert und beim Abladen geholfen.

Coronabedingt wurde der nötige Abstand gewahrt und auf eine allgemeine Beköstigung wie in den Vorjahren verzichtet. Der Pandemie zum Trotz bereicherten sich Naturschutz und Denkmalschutz gegenseitig, so dass die Abnehmer großzügig für den Erhalt des Kulturdenkmals und Kleinods Rommersdorf spendeten, hatte doch auch die Stiftung durch den Ausfall fast aller Veranstaltungen in diesem Jahr hohe finanzielle Einbußen.