Ende Mai hatten das Klimaschutzmanagement und wfg des Westerwaldkreises Unternehmen, Verwaltungen, Banken/Sparkassen sowie Einrichtungen aus den Bereichen Bildung, Forschung, Gesundheit und Soziales mit Hauptsitz oder Niederlassung im Westerwaldkreis zur Wettbewerbsteilnahme aufgerufen.
„Der Wettbewerb hat mehrere Hintergründe: Wir möchten auf die zukünftigen Verpflichtungen eine EU-weiten Berichtswesens (Taxonomie) hinweisen, für einen ganzheitlichen Blick auf die Zusammenhänge werben und zu den ersten Schritten motivieren,“ erklären die Initiatoren. „Mit dem Nachhaltigkeitspreis ‚Grüne Welle‘ werden gute Beispiele sichtbar gemacht, die zur Nachahmung einladen. Zum anderen wird gezeigt, dass Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit sehr gut Hand in Hand gehen können.“
Insgesamt 36 Projekte aus ganz unterschiedlichen Bereichen wurden der Jury vorleget. “Wir waren sehr beeindruckt von dem vielfältigen Engagement in der Region und haben sehr intensiv diskutiert. Als Orientierung für die Bewertung dienten die Nachhaltigkeitsziele der EU und es wurde versucht zu berücksichtigen, welche Projekte über den „erwartbaren Standard“ hinausgehen. Außerdem wurden die Maßnahmen in Relation zur Größe und Kernaufgabe der Einrichtung bzw. des Unternehmens betrachtet”, erläutert die Jury. Alle eingereichten Projekte seien gute Beispiele und Vorbilder für andere.
Im Rahmen der Veranstaltung „Gemeinwohlökonomie – ein Wirtschaftsmodell der Zukunft“, einer Kooperation der BBS Montabaur, der Regionalgruppe “GWÖ-Koblenz-Mittelrhein” und dem „Forum Wirtschaftsethik – Zukunft braucht Werte“, ein Zusammenschluss von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwaldkreis mbH (wfg), IHK Koblenz – Geschäftsstelle Montabaur, Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald, kath. Erwachsenenbildung Westerwald-Rhein-Lahn und Ev. Dekanat Westerwald, fand nun die Preisverleihung statt.
Nach einem Vortrag vom Mitbegründer der Gemeinwohlökonomie, Christian Felber, und einem Besuch der Informationsstände einiger Wettbewerbsteilnehmer war es soweit. Die erste Kreisbeigeordnete Gabriele Wieland übergab die Urkunden und ein Apfelbäumchen an die Platzierten.
„Das breite Angebot in unterschiedlichen Bereiche, die Förderung, Aktivierung und Einbeziehung der Bevölkerung über alle Generationen hinweg haben die Jury überzeugt und zum „Schritt auf das Treppchen“ geführt.“ Mit diesen Worten bat Frau Wieland die Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen, vertreten durch Bürgermeister Thilo Becker, auf die Bühne.
Auf Platz 2 landete der Obst- und Gartenbauverein Ötzingen, dank des großen Beitrags zur Regionalen Wertschöpfung sowie dem Fokus auf die ökologische Aufwertung vorhandener Flächen, wie es in der Jury-Bewertung hieß. Gleichzeitig leiste der Verein einen positiven Beitrag zur Förderung der Gesundheit und Ernährung, der Erhaltung der Artenvielfalt und der Information von Bürgerinnen und Bürgern.
„Gold wert“ nannte die Jury die unmittelbare Umsetzung der Theorie in die Praxis von Jugendlichen, die damit Verantwortung übernehmen, den Nachhaltigkeitsgedanken erlebbar machen und die praktischen Aspekte von Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, regionaler Wertschöpfung, Solidarität und Gerechtigkeit sowie Gesundheit und Ernährung weitergeben. Damit kamen die Schüler des Raiffeisen-Campus, die für die Schülergenossenschaft „RC Snackbar“ verantwortlich sind, auf die Bühne.
Das wars? Noch nicht ganz! Es wurde noch ein weiterer Sponsor gefunden, so dass ein weiteres Projekt mit dem ersten Platz ausgezeichnet werden konnte: „Vierzehn Personen mit Weitblick, die versuchen den ökologischen Fußabdruck der Firma so klein wie möglich zu halten, sich dabei persönlich engagieren und auch über den Tellerrand hinausschauen – das zeigt, dass wir alle einen Beitrag leisten können und mit vielen kleinen Schritten ein weiter Weg gegangen werden kann“, hieß es in der nun wirklich letzten Jury-Erklärung, mit der das zweite Gold an die Augenblick Brillen Kontaktlinsen GmbH aus Wirges ging.
Abschließend folgten noch Worte des Dankes zum einen im Namen des „Forum Wirtschaftsethik – Zukunft braucht Werte“ durch Katharina Schlag, Geschäftsführerin der wfg Westerwaldkreis, an die Partner und das Moderationsteam Lea und Aron, Auszubildende im 3. Lehrjahr bei der Westerwald Bank, für den gelungenen Abend. Zum anderen von Dr. Hanno Heil, von der GWÖ Regionalgruppe Mittelrhein/Koblenz, an den Referenten des Abends, Christian Felber. Auch er bekam ein Bäumchen, das allerdings mit Besuchsrecht und lebenslanger Erntebeteiligung am Familienferiendorf in Hübingen gepflanzt werden soll.
„Wir sind zufrieden“, sind sich die Veranstalter einig. „Es gab Grund zum Feiern, es wurde zum Nachdenken angeregt und viel geredet. Hoffentlich lädt es auch den ein oder anderen zur Nachahmung ein.“