„Der Westerwald ist auch die Heimat vieler Künstlerinnen und Künstler“ resümiert der Kulturstaatssekretär Jürgen Harbeck treffend im Grußwort zur Ausgabe 1 des Magazins „artem. Kunstfenster für die Region“. Und dieses 52-seitige „Kunstfenster“ löst durchaus ein, was es zu sein beansprucht.
In hervorragender Farbqualität gelingt dem Altenkirchener Herausgeber, Salvatore Oliverio, eine Zusammenschau vieler in der Region geschaffener Kunstwerke. Dabei dominieren zwar Impressionen und Texte aus dem Genre bildende Kunst, aber auch Persönlichkeiten der Literaturszene und der Klangwelt erhalten hier ein Gesicht. So beeindrucken Bildhauerei-Arbeiten unterschiedlichster Machart neben experimenteller Malerei; Mischtechniken treffen auf LandArt-Kunstwerke in der Natur.
Ins Auge springt formal die Qualität der gezeigten Abbildungen, die zugleich als Visitenkarten der regionalen Persönlichkeiten und ihrer jeweiligen Eigenart abgelesen werden können. Dabei fällt auf, welche Ausdrucksvielfalt allein die Mitglieder der Vereinigung Kunstforum Westerwald e.V. repräsentieren, die im Magazin zahlreich vertreten sind.
Aber ein Kunstfenster trüge seinen Namen zu Unrecht, wenn es nicht auch den Blick über die Gegenwart und über die Region hinaus lenken würde. So wird die Gratisausgabe bereichert durch Retrospektiven an internationale Kunstgrößen wie Joseph Beuys und Friedensreich Hundertwasser. Und auch Ausblicke auf regionale kulturelle Highlights wie den Altenkirchener OpenAirSommer oder die heimische „Kunst im Hausgarten“ gehören zu artem.
Und am Ende des Gesprächs lüftet der Herausgeber auch noch das Rätsel um den Namen seines künftig in loser Folge zwei bis dreimal im Jahr erscheinenden Gratis-Magazins. Oliverio meint hier nicht den Vornamen griechisch-ukrainischen Ursprungs. Vielmehr will er schon mit dem Titel „artem“, also dem Akkusativ des lateinischen „ars“, die Zielrichtung des Periodikums benennen: Es geht ihm um ein Fenster „für die Kunst“. Und mit Jürgen Hardeck lässt sich sagen, dass es im Westerwald an Künstlerinnen und Künstlern nicht mangelt. Vielmehr gäbe es „sehr viele sehr Gute“ – ein Grund mehr, sich schon auf nachfolgende „artem“-Ausgaben zu freuen.