Corona: Landkreis Altenkirchen will Klarheit zu Veranstaltungsabsagen

Coronavirus - Das Kreisgesundheitsamt informiert

Landrat Enders: Kreise brauchen klare Vorgaben – Ein Verdachtsfall negativ getestet – 14 weitere Tests laufen

Nachdem das Gesundheitsamt des Kreises im Laufe des Donnerstags, 12. März, bereits einer Reihe von Vereinen und privaten Veranstaltern den Rat gegeben hat, geplante Veranstaltungen angesichts der Corona-Pandemie abzusagen, wenn es keinen triftigen Grund für die Durchführung gibt, appelliert der Kreis an die Landesregierung, klare und verbindliche Regeln in dieser Frage in Anlehnung an das Infektionsschutzgesetz zu schaffen.

„Wir können als Kreis aktuell nur an die Vernunft aller Akteure appellieren, die Veranstaltungen geplant haben. Ebenso muss jeder einzelne für sich entscheiden, wo er oder sie hingeht“, sagt Landrat Dr. Peter Enders. Er fordert allerdings mit Verweis auf das Infektionsschutzgesetz „klare Kante“ von der Landesregierung, um die Unsicherheit und unterschiedliche Regelungen zu vermeiden. Die Landesregierung hatte wegen des Corona-Virus bislang empfohlen, Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern abzusagen. Die Verantwortung, ob Veranstaltungen abgesagt werden, liege damit bei den 24 lokalen Gesundheitsämtern. Enders: „Der rheinland-pfälzische Landkreistag fordert die Landesregierung auf, Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern zu verbieten. Da schließen wir uns an.“ Die Kreise bräuchten hier klare Vorgaben. Es bestehe die Gefahr, dass die Gesundheitsämter unterschiedlich entscheiden. Dann könne es passieren, dass in einem Kreis eine Veranstaltung stattfinde, die im anderen Kreis abgesagt würde. Diesen Flickenteppich müsse man vermeiden, um die Bevölkerung nicht weiter zu verunsichern.

Der Kreis Altenkirchen sagt derzeit auch eigene Veranstaltungen, die in kleinerem Rahmen stattfinden, ab, solange es keine verbindlichen Regelungen durch das Land gibt, und fordert die Bevölkerung weiterhin zu einschlägigen Hygienemaßnahmen auf.

Gesundheitsamtsleiter Heinz-Uwe Fuchs berichtet unterdessen, dass von den zwei im Landkreis lebenden Personen, die bei Schäfer-Shop in Betzdorf beschäftigt sind und unter Infektions-Verdacht stehen, zumindest eine Person negativ getestet wurde. Das Ergebnis der zweiten Person steht mit Stand vom 12. März, 16 Uhr, noch aus. 14 weitere Tests bei Verdachtsfällen laufen derzeit kreisweit. Weil zwei Kinder aus der kommunalen Kindertagesstätte Kirchen-Herkersdorf möglicherweise infiziert sind, wurde diese Einrichtung am Donnerstag vorläufig bis zum 17. März geschlossen.