Kern GmbH: Erfolg durch individuelle Klasse

Kern GmbH: Erfolg durch individuelle Klasse
Bildunterschrift: Hans Dieter Spohr, Projektleiter und „Problemlöser“ der Kern GmbH, (Mitte) führte Landrat Achim Hallerbach (rechts) und Kreis-Wirtschaftsförderer Harald Schmillen (links) durch die Produktionshallen des Kunststoffteileherstellers.

„Problemlöser“ Hans-Dieter Spohr empfängt Landrat Achim Hallerbach und Kreis-Wirtschaftsförderer Harald Schmillen beim Kunststoffteilehersteller in Großmaischeid

Innovative Startups, Hidden Champions, Global Player und vor allem viele familiengeführte Unternehmen: Der Kreis Neuwied verfügt über eine gesunde Wirtschaftsstruktur. Landrat Achim Hallerbach und Kreis-Wirtschaftsförderer Harald Schmillen sind für die Firmenchefs immer ansprechbar, setzen sich für ihre Anliegen ein und besuchen zudem von Zeit zu Zeit die Unternehmen persönlich. Besonders freuten sie sich kürzlich über ein Treffen mit Geschäftsführungsmitglied Ralf Kern und dessen, wie er es selbst ausdrückte, „Problemlöser“: Projektleiter Hans-Dieter Spohr. Denn die Großmaischeider Kern GmbH ist sonst doch sehr zurückhaltend, was die Selbstvermarktung angeht.

Diese bescheidene Grundphilosophie hat dem Familienbetrieb in mittlerweile dritter Generation allerdings offensichtlich nicht geschadet: Denn was damit begann, dass Clemens Kern 1945 vor den Bomben aus Köln floh und in Großmaischeid eine kleine Schmiede gründete, hat sich mittlerweile zu einem florierenden Unternehmen mit rund 350 Mitarbeitern an fünf Standorten entwickelt.

Die Kern GmbH hat dabei ein klares Konzept: keine Massenware, keine Abhängigkeiten von einzelnen Großkunden, sondern individuelle Klasse. Auf Preiskämpfe lassen sich die Großmaischeider nicht ein. Sie stellen technische Kunststoffteile auf höchstem Niveau her und diese in kleinen bis mittleren Serien – wenn es sein muss auch als Einzelteile. Damit beliefern sie unzählige renommierte Firmen mit Ausnahme derer aus der Automobilindustrie, die zwangsläufig auf große Stückzahlen setzen müssen. „Kern“-Teile finden sich in allen möglichen Produkten: vom Babyinkubator über den Cola-Automaten und die Seiltrommel für Theater-Bühnentechnik bis hin zum Zeiss-Roentgenmikroskop. „Läuft die eine Branche nicht so gut, brummt es in der anderen umso mehr. So bleiben wir von Schwankungen weitestgehend verschont“, erläuterte Spohr das Erfolgsrezept seiner Firma und hielt nicht ohne Stolz fest, dass kein Wettbewerber über ein solch breites Sortiment verfügt.

Das wiederum kann nur mit den passenden Mitarbeitern funktionieren. „Wir bilden schon immer selbst und gezielt für unsere Betriebsabläufe aus und haben auch nur wenig Fluktuation. Es gibt Kollegen, deren Eltern und Großeltern schon hier im Betrieb gearbeitet haben“, machte Spohr deutlich, dass das Betriebsklima im Haus genauso stimmt wie die Verwurzelung in der Region. Er selbst ist das beste Beispiel dafür: Der gebürtige Großmaischeider durchlief einst die Ausbildung bei der Kern GmbH, studierte dann, probierte einen anderen Betrieb aus und kehrte schließlich als Diplom-Ingenieur auch beruflich in seinen Heimatort zurück – vor mehr als 20 Jahren.

„Der Fachkräftemangel ist das Problem, das wir von den Firmen mittlerweile am allerhäufigsten hören“, wusste Landrat Achim Hallerbach aus zahlreichen Gesprächen.  Er zeigte sich daher beim Gang durch die Produktionshallen beeindruckt: „Die Betriebe müssen Bindung zu ihren Mitarbeitern schaffen. Das gelingt hier offensichtlich sehr gut“, stellte er fest.

Ähnlich positiv äußerte sich Kreis-Wirtschaftsförderer Harald Schmillen: „Die Firma Kern in Großmaischeid, gehört klar zu den Hidden Champions unserer Region. Neben der ausgesprochen großen Vielfalt der hergestellten Produkte bin ich insbesondere von der Fertigungstiefe vor Ort beeindruckt. Die damit erreichte lösungsorientierte Produktionsflexibilität ist ein Garant für den entscheidenden Wettbewerbsvorsprung“, unterstrich er.